Gezielte Kontrollen von jungen und älteren Radfahrern

Polizei und Zweiradmechaniker-Innung Steinfurt machen sich stark für Sicherheit auf zwei Rädern

Die Polizei und die Zweiradmechaniker-Innung im Kreis Steinfurt machen sich stark für Sicherheit auf zwei Rädern. Beide Partner haben im Frühjahr einen entsprechenden Kooperationsvertrag unterzeichnet. Mit Beginn der dunklen Jahreszeit haben sie nun ein besonderes Augenmerk auf Fahrradfahrer. Neben allgemeinen Fahrradkontrollen kontrolliert die Polizei im Kreis Steinfurt in diesen Tagen vor allem Kinder und Jugendliche sowie Senioren auf ihren Rädern. „Dabei geht es uns um zwei Themen: um „Sicherheit und Sichtbarkeit“, erklärt Polizeihauptkommissar Andreas Kröger. Während die Polizeibeamten in der Nähe von Schulen den ordnungsgemäßen Zustand der Zweiräder in den Blick nehmen, schauen sie bei älteren Radfahrern auf die richtige Ausstattung wie Schutzhelm oder Warnweste.

Mit der jüngsten morgendlichen Kontrolle vor einem Rheinenser Gymnasium sind Verkehrssicherheitsberater Andreas Kröger und Klaus Leising, Leiter Verkehrsunfallprävention und Opferschutz der Kreispolizeibehörde Steinfurt, sehr zufrieden. „Vor einem Gymnasium haben wir gerade einmal acht Mängelzettel ausgegeben. Das ist schon sehr gut“, sagt Klaus Leising. Die festgestellten Mängel vermerken die Beamten auf einem entsprechenden Formular. „Das geben wir in der Schule ab, diese händigt das an die Kinder aus und die Eltern müssen das unterschreiben“, erklärt Andreas Kröger das Prozedere. Die Betriebe der Zweiradmechaniker-Innung Steinfurt bieten einen besonderen Service an. Kommt ein Kind mit einem  Mängelzettel zu ihnen, reparieren sie das Fahrrad – und berechnen lediglich die Materialkosten. „Die Lohnkosten übernehmen wir“, sagt Stefan Kemper, stellvertretender Obermeister der Innung.

Mit Blick auf Senioren macht sich die Polizei unter anderem für Fahrradhelme stark. „Wenn Senioren stürzen, dann ist der Kopf besonders gefährdet“, sagt Klaus Leising. Wer mit einem E-Bike unterwegs ist, sollte auf jeden Fall einen Kopfschutz tragen. „Wichtig ist auch, dass der Helm passt und richtig getragen wird“, betont Andreas Kröger. Ganz gleich welchen Alters – wer sich für ein E-Bike oder ein anderes neues Zweirad entscheidet, sollte sich gründlich mit dem veränderten Fahrverhalten und der Geschwindigkeit vertraut machen, rät Stefan Kemper. „Es gibt durchaus auch jüngere Menschen, die unsicher auf dem Fahrrad sind“, weiß er.

Handlungsbedarf in punkto Radfahrer sieht die Polizei in jedem Fall. So waren im vergangenen Jahr kreisweit insgesamt 595 Radfahrer in schwere Unfälle verwickelt. 87 von ihnen waren 14 Jahre oder jünger, 123 von ihnen älter als 63 Jahre. Acht Radfahrer wurden 2017 im Kreis Steinfurt tödlich verletzt, davon sechs Senioren. „Und niemand von ihnen trug einen Helm“, sagt Klaus Leising. Neben dem Schutzhelm empfiehlt die Polizei in der dunklen Jahreszweit das Tragen von reflektierenden Westen und Klackbändern für die Arme und Beine. „Wer so ausgestattet ist, den nehmen Autofahrer schon aus einer Entfernung von 100 Metern wahr“, betont Andreas Kröger. Gerade ältere Menschen neigen dazu, sich sicher zu fühlen, wenn sie sich selbst vorsichtig verhalten. „Aber man muss mit dem Fehlverhalten anderer Verkehrsteilnehmer rechnen“, ergänzt er.

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So vorbildlich wie Norbert Blanke kommt längst nicht jeder Radfahrer daher. Die Polizeibeamten Klaus Leising (r.) und Andreas Kröger sowie Stefan Kemper von der Zweiradmechaniker-Innung schauten sich nun gemeinsam den morgendlichen Zweiradverkehr an.